Der Kinder- und Jugendring Bonn e.V. hat sein Etappenziel erreicht: Alle Bonner Jugendverbände erhalten ab 2018 eine pauschale Grundförderung. Einziges Problem: Es ist zu wenig Geld im Fördertopf. Der Jugendring fordert daher mehr Geld in den Topf zu geben, damit Jugendverbände und ihre Arbeit angemessen gefördert werden können.

Am Mittwoch entscheidet der Jugendhilfeausschuss über die Neuordnung der Förderung der Jugendverbände in Bonn. Der bisherige Verwaltungskostenzuschuss, der schon seit mehreren Jahren von fast allen Verbänden nicht mehr abgerufen wurde und auch nicht mehr der aktuellen Rechtslage entsprach, wird durch eine Grundförderung für Jugendverbände ersetzt. Diese neue Grundförderung erhalten alle Ortsgruppen der Jugendverbände als fachbezogene Pauschale entsprechend ihrer Größe und Aktivitäten im Vorjahr.

„Nach langen und schwierigen Verhandlungen haben wir gemeinsam mit der Verwaltung eine gute Grundförderrichtlinie entworfen. Einziger Schönheitsfehler: Der Fördertopf ist zu klein!“ so Clemens Putschli, Vorsitzender des Kinder- und Jugendrings Bonn e.V.

Für die Förderung der Jugendverbandsarbeit in Bonn will die Stadt 2018 lediglich 51.592 Euro ausgeben. Diese Summe sollen sich Jugendring, vier Zusammenschlüsse und die Jugendverbände mit rund 70 Ortsgruppen teilen. Damit bleiben nach Abzug der Förderung des Jugendrings (22.000 Euro) und der Zusammenschlüsse (4.800 Euro) zur Verteilung an die Ortsgruppen nur 24.792 Euro übrig. Im Durchschnitt erhält dann jede Gruppe nur 354,17 Euro.

Die Stadt Köln stellt für die Förderung der Jugendverbände im Jahr rund 1 Mio. Euro zur Verfügung, d.h. ca. 1 Euro pro Einwohner. Im Vergleich müsste die Stadt Bonn eigentlich 300.000 Euro zur Verfügung stellen.

„Wir schlagen daher vor, dass der Topf für die Jugendverbände langsam erhöht wird. Wenn im nächsten Haushalt 2019 z.B. 100.000 € hinzugefügt werden, könnte jede Ortsgruppe im Durchschnitt 1.780 € pro Jahr erhalten. Dieser Betrag wäre eine echte Hilfe und Unterstützung für die sehr gute Jugendarbeit, die in den Ortsgruppen ehrenamtlich geleistet wird. Es würde auch ein Stück Wertschätzung für ihre Arbeit zeigen. Die Stadt Bonn bliebe damit immer noch weit hinter anderen Großstädten zurück, aber ein Anfang wäre gemacht.“, fordert Putschli

Für 2018 fordert der Jugendring, dass zumindest die im Jahr 2017 nicht verbrauchten Fördermittel für Jugendverbände ins nächste Jahr übertragen werden und an die Jugendverbände über die neue Grundförderung ausgezahlt werden. Dabei handelt es sich um Fördergelder, die für den alten Verwaltungskostenzuschuss vorgesehen waren, aber auf Grund der veralteten Rechtslage nicht mehr ausgezahlt werden konnten. „Das müssten nach unserer Schätzung rund 20.000 Euro sein. Damit könnte der Topf schon jetzt ein bisschen aufgestockt werden, vor allem mit Geld, das sowieso zur Förderung der Jugendverbände vorgesehen war.“ so Putschli abschließend. (ls)


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