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Am gestrigen Mittwoch, den 14. Dezember hat der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Bonn letztmalig im Jahr 2016 getagt.

Unser Vorsitzender Stefan Niewöhner und unser Geschäftsführer Gabriel Kunze waren für den Kinder- und Jugendring Bonn (KJRB) als stimmberechtigte Vertreter der Jugendverbände mit dabei.

Um Euch über das dortige politische Geschehen zu informieren, haben wir die aus unserer Sicht relevanten Themen der diesmal überschaubaren Tagesordnung aufgegriffen und für Euch in kompakter Form noch einmal aufbereitet.

Ausbau des Jugendzentrums HiP (Drucksache 1613529

Das Kinder- und Jugendzentrum „Haus im Park“ (HiP) ist für junge Menschen in Beuel seit Jahren eine beliebte Anlaufstelle. Statistischen Erhebungen zufolge besuchen im Durchschnitt 38 Personen zwischen 6und 21 Jahren täglich die vom „Kleiner Muck e.V.“ betriebene Einrichtung, um ein breitgefächertes Angebot an Freizeit- und Kulturprogrammen zu nutzen. Mit einer Fläche von lediglich 70 m2 ist das Haus, das der Stadt Bonn gehört, jedoch deutlich zu klein, um einer derart intensiven Nachfrage gerecht zu werden.

Deshalb beantragte die CDU-Fraktion im Jugendhilfeausschuss einen Erweiterungsbau für das HiP. Finanziert werden soll das Vorhaben durch nicht verbrauchte Mittel des Wirtschaftsplans des Städtischen Gebäudemanagement Bonn (SGB), der für städtische Bauvorhaben zuständigen Behörde. Laut mündlicher Stellungnahme der Verwaltung ist dies nach bereits vorgenommener Prüfung des Sachverhaltes auch möglich. Der Jugendhilfeausschuss hat den Antrag daraufhin einstimmig angenommen und die Verwaltung mit der Planung und zeitnahen Umsetzung des Anbaus beauftragt.

Spielplatz und Grünanlage Am Hölder (Drucksache 1610383NV8)

Das von Anfang des Jahres beschlossene Konzept zur Ausgestaltung des geplanten Spielplatzes (Drucksache 1610383) „Am Hölder“ in Bonn-Röttgen wird noch einmal geändert. In einer dem Ausschuss präsentierten Beschlussvorlage empfiehlt die Verwaltung, auf die ursprünglich vorgesehene Tischtennisplatte sowie einen Streetballständer zu verzichten.

Hintergrund ist die zu erwartende Klage einer Eigentümerin benachbarter Wohnkomplexe, die sich bereits juristisch gegen die Errichtung des Spielplatzes gewehrt hatte – allerdings ohne Erfolg. Im Fall einer erneuten Klage wegen Lärmbelästigung prognostiziert ein von der Verwaltung in Auftrag gegebenes Gutachten hingegen eine Entscheidung zu Ungunsten der Stadt. Udo Stein, Leiter des Jugendamtes, kommentierte den Vorgang mit den Worten: „Das irritiert mich nicht nur, es ärgert mich!“

Um die Kosten für Anschaffung, Aufbau und möglichen Abriss der Anlage einzusparen, will die Verwaltung aber dennoch präventiv auf das vor allem für Jugendliche konzipierte Angebot verzichten. Stattdessen soll nach alternativen Standorten für Tischtennisplatte und Streetballständer oder vergleichbaren Angeboten gesucht werden. Um solche Probleme zukünftig zu vermeiden , schlägt die Verwaltung vor, in allen neuen Bebauungsplänen bei der Festsetzung von Spielplatzflächen auch die Nutzung durch Jugendliche im Plan vorzusehen. Für uns bleibt die Frage, warum dies bisher nicht vorgesehen ist.

Schließung des Freizeittreffs Quasi

Auf Anregung von Gabriel Kunze diskutierte der Ausschuss aus aktuellem Anlass mit der vorübergehenden Schließung des Spielhauses und Freizeittreffs „Quasi“ zudem einen nicht auf der Tagesordnung vorgesehenen Programmpunkt. Aufgrund akuten Personalmangels konnte die Verwaltung den ordnungsgemäßen Betrieb des städtischen Jugendzentrums nicht länger garantieren und sah sich laut eigener Aussage gezwungen, die Einrichtung in der Rheinaue vorübergehend zu schließen. Anlass für den personellen Engpass sind die trotz intensiver Suche noch immer unbesetzten Leitungsstellen in den Jugendhäusern „das flax“ in Beuel und der „Brücke“ in Bonn Tannenbusch. Um den dortigen Betrieb nicht zu gefährden, wurde kurzfristig Personal aus dem „Quasi“ abgezogen. Die dieser Entscheidung zugrundeliegende Priorisierung einzelner Jugendzentren begründet die Verwaltung mit den jeweiligen Angeboten und im Fall der „Brücke“ auch ausdrücklich mit der exponierten Lage des Hauses.

Diese für alle Seiten unerfreuliche Entwicklung ist indes symptomatisch für die prekäre Situation auf dem Arbeitsmarkt: Nach Darstellung des Jugendamts gestaltet sich die Suche nach qualifizierten SozialarbeiterInnen zunehmend schwierig. Die  Fluktuation sei enorm, insbesondere in Jugendzentren blieben viele Stellen unbesetzt. Gründe hierfür sieht die Verwaltung unter anderem in den familien-unfreundlichen Arbeitszeiten und der Ausrichtung sozialpädagogischer Ausbildung.

Herr Stein zeigt sich indes zuversichtlich, die vakanten Positionen zeitnah neu besetzen zu können. Wir begrüßen darüberhinaus  seinen Vorschlag sozialpädagogische Stellen der Stadt zu entfristen, um sie attraktiver zu machen. Mal schauen, ob das Personalamt und Hauptausschuss diese Meinung teilen.

Die nächste öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie findet statt am Mittwoch, den 01.02.2017 um 18:00 Uhr im Ratssaal des Stadthauses.

Wir wünschen Euch eine erholsame und besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr!

Euer Kinder- und Jugendring Bonn

Kategorien: Allgemein

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